AGROB Lost Place

Entdeckungen …

Wie geschrieben, standen seit 2001 die Fertigungshallen des oberhalb des Gaustadter Friedhofes gelegenen Objektes auf dem 8,5 Hektar großen Grundstück leer und waren, abgesehen von einigen spärlichen Warnhinweisen, frei zugänglich.

Ich wiederhole mich etwas: Im Jahr 2009 führte mich mehr oder weniger ein Zufall in diese Richtung. Ich dachte mir: ‚Schau doch mal in diese Riesenhallen, wie es nach vielen Jahren Leerstand mittlerweile aussieht‘. Gesagt, getan. Was folgte, war unbeschreibliches Staunen! Eine ganze Reihe größerer und kleinerer Hallen war mit wunderschönen, oft zig-Meter langen Kunstwerken, „Styles“, versehen. Fast alle Wände verzierte man mit fantastischen, oft surrealen Bildern, die schnell vergessen ließen, dass die Gebäude zum Abbruch bestimmt waren. Die ihren letzten „Brautschmuck“ *) erhielten, bevor sie dem unvermeidlichen Untergang geweiht waren. *) so drückte sich einer der Graffitikünstler in unserem Videoprojekt aus …

Meine ersten Eindrücke hielt ich sofort auf hunderten Fotos fest. Je nach Tageslicht ergaben sich durch die Oberlichter in den Hallen faszinierende zusätzliche Effekte, besonders wenn die Sonne die Räume durchflutete. Oder Aufnahmen im Winter, wenn durch das undichte Dach der Schnee auf den Boden fiel und sich genau dahinter ein riesiger Schneemann in seinem Element „freute“. Kunst und Natur vereint (siehe Foto).

An verschiedenen Außenwänden der Hallen und im Freigelände konnten man noch weitere Fantasiegebilde der Künstler entdecken. Eines davon in einem Reifenlager ziert die Begrüßungsseite.

Die Ziegeleigebäude waren nicht selten als Location für besondere Foto-Shootings gefragt. Brautpaare in bestem Outfit ließen sich vor geeigneten Graffitis fotografieren. Manch „halbseidene“ Models mit ihrem Fotografen nutzten die Objekte zu entsprechenden Darstellungen oder Verrenkungen. Ich durfte durch einen großen Zufall zwei Models vor den schönsten Graffitis fotografieren, die neugierig die Hallen betraten und ohne Begleitung erstmals die Ziegelei entdeckten. Ein ausführliche Fotoserie war natürlich die Folge.

Wer sich mit der Geschichte des Unternehmens näher befassen möchte: Der ehemalige Gaustadter Bürgermeister Andreas Stenglein hat eine hervorragend recherchierte Abhandlung veröffentlicht …